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Stadtteilgeschichte in
Bremen-Nord
1980 – 2011, 31 Jahre Stadtteilgeschichte Bremen Nord
Anfang 1980 trafen sich auf Einladung von Mitarbeitern des
Bürgerhauses Vegesack BürgerInnen aus Bremen-Nord im
Bürgerhaus Vegesack, um gemeinsam Stadtteilgeschichte zu
betreiben.
Erlebte Geschichte steht im Mittelpunkt dieser Art von
Geschichtsaufarbeitung. 'Oral History' stand für subjektiv erlebte und erzählte
Geschichte(n).
Ähnliche Initiativen dieser 'Geschichtsschreibung von
unten' gab es bundesweit in anderen Städten und im
Ausland, z.B. in Schweden, wo die 'Grabe Wo Du
Stehst'-Bewegung entstanden war.
 Obwohl sich
für viele Menschen mit der Erinnerung an den
Geschichtsunterricht in der Schulzeit nicht immer die
interessantesten Erlebnisse verbinden, konnten in den
letzten dreißig Jahren immer wieder neue MitstreiterInnen
gewonnen werden, die Lust hatten, sich gemeinsam mit
Anderen mit ihrem unmittelbaren Lebensumfeld im
Zusammenhang der allgemeinen Geschichte zu beschäftigen.
Das Austauschen von Generationserfahrungen und das
Gespräch zwischen den Generationen sollte das Interesse an
Geschichte fördern und dabei helfen, über das
Zustandekommen von Vor– und Werturteilen nachzudenken.
Mindestens ebenso wichtig wie die Produktion in unserer
'Geschichtswerkstatt' in Form von Broschüren,
Diavorführungen, Ausstellungen usw. blieb aber immer das
freundliche Miteinander in der Gruppe. 'Arbeit war nie
Alles' hieß die erste gemeinsame Broschüre aus dem Jahre
1983. Seitdem hat sich diese Gruppe des Bürgerhauses
monatlich getroffen, um immer neue Streifzüge durch die
erinnerte Geschichte zu unternehmen.
Ausstellungen wurden erarbeitet, ein umfangreiches
Fotoarchiv angelegt, gemeinsame Freizeiten und Seminare
veranstaltet, andere Geschichtsgruppen z.B. aus Hannover
und Recklinghausen besucht, und es wurden Freundschaften
untereinander entwickelt und gepflegt.
2004 wurde an der Außenwand des Bürgerhaus Vegesack am
Sedanplatz eine Inschrifttafel angebracht, die an die
menschenvernichtende Schlacht von Sedan im Jahre 1871
erinnert – eine der ersten großen Materialschlachten der
Neuzeit, die lange Jahre das deutsch-französische
Verhältnis bestimmen sollte und mit zu den Ursachen der
folgenden Weltkriege gehörte.
Viele Menschen sind in den vergangenen dreißig Jahren in
der Gruppe Stadtteilgeschichte – zum Teil über lange
Zeiträume – aktiv gewesen. Von den Gründungsmitgliedern
sind noch heute Waltraud Schmidt und Herbert Monses dabei.
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